Zu ikonisch?

Zu ikonisch?

Wenn man nicht gerade eine analoge Leica erworben hat, dann ist das gute Stück, das man in den Händen hält, schon recht betagt. Meine Analogen sind i.d.R. 40+ Jahre alt. Dank des hybriden Arbeitsprozesses Film+Digitalbearbeitung wirken die Fotos schnell anders als „damals“ vor 2000.
Auch wenn eine „Verbesserung“ à la Instagram doch verpönt ist, hinterläßt das Hebeln in Lightroom an Schwarz, Weiß, Höhen, Tiefen und Kontrast seine Spuren. Die Fotos sind um Längen prägnanter als zumindest ich sie damals im S/W-Fotolabor hinbekommen habe!
Nicht, dass ich unfroh über Resultat und die unramponierten Hände (die Bäder!) bin. Aber dennoch ist die Frage, ob’s nicht doch auf die Dauer so etwas anstrengend, ermüdend mit dem Ausdruck wird.
Meine Feststellungen:

  1. Falls das Negativ falsch belichtet ist, lautet das Leitwort „Retten“; also Regeln was möglich ist, um ein möglichst wenig scheußliches Foto zu erhalten.
  2. Bei „Übersichtsaufnahmen“ mit Landschaften und vielen Details besteht eigentlich wenig Gefahr des Zuviel. Die Landschaften brauchen einfach Pflege in Lightroom. Trotz Gelb-/Orange- oder Sonstwas-Filter braucht der Kontrast „im Himmel und auf Erden“ dann doch Nachhilfe.
  3. Bei eher abstrakten Motiven oder architektonischen Aufnahmen besteht eher die Gefahr, dass es „zu heftig wird“.

Ich denke, ich werde bei Typ 3 demnächst einmal versuchen, eine gepflegte, unaufgeregte Nüchternheit und Langeweile zu produzieren.
Mal sehen, ob mir das gefällt.

Die gezeigten Aufnahmen wurde gemacht mit einer Minolta SRT-101b, 50mm Objektiv + Gelbfilter auf Ilford Pan 100@200 entwickelt in Ilford ID-11 1:1.

 

Mal nicht so ein grober Film

Mal nicht so ein grober Film

Normalerweise versuche ich viel und und ökonomisch zu fotografieren. Man übt und hält doch die Kosten im Zaum. So verwende ich sehr gerne einen Film von z.B. Fomapan. Leider läßt sich der Fomapan 400 eben nur fast gar nicht an winterliche „available light“ Konditionen anpassen.
So kam dann jetzt der Kodak T-MAX 400@800 zum Einsatz. Kamera war der Zeitautomat Minolta XG2 mit in der Regel dem MC Rokkor-PF 1:1,7 bzw. dem MD Rokkor 1:1,4 je 50mm; bei Tageslichtaufnahme dann natürlich mit Gelbfilter.
Nachdem der T-MAX dann doch etwas teurer als mein übliches Filmmaterial ist, durfte dieser sich auch in ID-11 Stammlösung entwickeln. Optimale Voraussetzungen für ordentliche Bilder.

Es hat geklappt. Die Fotos sind teilweise „unverschämt“ feinkörnig. Ich denke, dass ich den Film nochmal in meiner Leica mit der besseren Optik einsetze. Dann müßte er seine Möglichkeiten nochmal umso mehr ausspielen können.

Low light – low budget

Low light – low budget

Bei einem samstäglichen Abstecher zu Foto Sauter in München hatte ich ein Minolta MC ROKKOR-PF 1:1,7 50mm für sagenhafte 10€ erblickt. In einem Anfall von GAS (gear acquisition syndrome) musste ich zuschlagen. Endlich hatte ich die perfekte „low budget“-Kombination für die Minolta SR-T 101b, die ich seinerzeit für 3€ aus dem Fundkorb „gerettet“ hatte. 13€ für eine funktionierende Vintage-Kamera. Genial!

Es traf sich gut, dass ich beruflich eine Nacht in Regensburg übernachten durfte. Ich wollte mich mal wieder an Nachtaufnahmen versuchen. Wenn schon low-budget, dann aber richtig. Also musste der Fomapan 400 ran. Da ich ggf. aus der freien Hand fotografieren wollte, entschied ich mich dafür, ihn zu pushen auf ISO 800. „Laut Tabelle im Internet“ sollte das mit dem Ilford ID-11 funktionieren. Naja, nicht so richtig … wie sich später zeigte.

Auf jeden Fall ist etwas doch etwas auf den Fotos drauf. Die 800 hat der Film nicht erreicht und es körnt kräftig.
Beim nächsten Mal dann doch lieber wieder ein HP5+ oder TriX für solche Experimente.

 

Kamera raus – Film rein – los!

Kamera raus – Film rein – los!

Die ganze Woche Mo – Sa gearbeitet und wenig Sonne gesehen, da lag es nahe, am sonnigen Sonntag an der frischen Luft abzuschalten. Mir hilft es da besonders gut, einfach sich eine Kamera zu schnappen und herauszugehen.

Vor einem Jahr hatte ich mir eine Leica M4-P zugelegt und seitdem wenig genutzt – zu wertvoll. Mir war einfach wohler, mit den profanen Altersgenossen von Canon, Minolta und Co. loszuziehen. Nachdem seit ein paar Monaten dann auch noch ein Voigtländer NOKTON 1:1,5/50 im Schrank drohte zu verstauben, war der Entschluss gefasst: Fomapan 100, Leica M4-P, Voigtländer mit Gelbfilter und ein Belichtungsmesser (diese Leica hat keinen …).  

Am Nachmittag bin ich spontan mit dem Fahrrad nach Starnberg herausgefahren. Natürlich musste eine Kamera mit. Es kam die alte Minolta SR-T 101b mit dem einfachen 1:1,7er 50mm Objektiv mit; der obligatorische Gelbfilter natürlich auch.

Beide Filme wurden abends mit Ilford ID-11 in der Mischung 1:3 zusammen entwickelt. Beim Ilford Pan 100 wurde das Mischverhältnis als schärfesteigernd angegeben. Das scheint beim Fomapan auch zu funktionieren.

Mein Fazit:

  • Das Mischverhältnis 1:3 für ID-11 ist interessant. Selbst der praktisch „un-pushbare“, stoische Fomapan bemüßigt sich, etwas „knackiger“ zu werden.
  • Die Voigtländer Optik ist doch „deutlichst“ besser als die uralte Minolta Optik. Die Schärfe begeistert mich.
  • Allerdings ist die Kombi Leica+Voigtländer ca. 100 x so wertvoll wie die Minolta + Standardoptik.
  • Für unbeschwerte Ausflüge ohne wichtige Fotoambitionen darf weiter die Riege Minolta/Canon/Praktica zum Einsatz kommen 😉