Ein neuer Film

Ein neuer Film

Ich liebe es, preisgünstige S/W-Filme zu nutzen. Leider hat – wie bekannt – mein Lieblingsfilm Fomapan 100 so seine Schwächen. In den hellen Partien neigt er zum Überstrahlen (geringer Lichthofschutz) und in den Tiefen ist es bisweilen finster.
Durch Zufall bin ich auf den nicht so gängigen aber günstigen Ilford Pan 100 gestoßen. Im 10er Pack ist er pro Film nur 1€ teurer als der freundliche böhmische Film. Also kam der Ilford bei einer kleinen Fahrradtour durch das Altmühltal zum Einsatz:

  • Ilford Pan 100
  • Praktica MTL 5
  • Revuenon 1:2,8 35 mm + Gelbfilter
  • Entwicklung mit Ilford ID-11 mit Verdünnung 1:3 (schärfesteigernd)

Ich bin sehr zufrieden mit dem Film. Schön scharf, wenig Korn, in den Tiefen ausgewogen.
Der Film wird noch öfter zum Einsatz kommen! Vielleicht dann mal in der gepushten Variante 100@200. Das ist beim Ilford Entwickler so mit offiziell angegeben.

Alte Stadt – alte Aufnahmetechnik

Alte Stadt – alte Aufnahmetechnik

Insbesondere ein S/W-Film eignet sich gut, um die filigranen Strukturen einer alten Stadt abzulichten. Entsprechend habe ich bei einer kurzen Fahrt nach Bern im Juni 2019 auch zur Analogkamera gegriffen. Effektiv hatte ich nur einen 3/4 Tag Zeit, um herumzulaufen. Die Wettervorhersage versprach nichts besonders Gutes. Also mindestens ISO 400 und etwas Robustes mitnehmen: Praktica MTL 5 mit dem stabilen 35mm Objektiv und als Film der Fomapan 400.
Den Film hätte man auch noch auf ISO 800 später pushen können, aber meine alten Kameras schaffen die 1000stel Sekunde Belichtungszeit nur sehr bedingt. Bei plötzlichem starkem Sonnenschein hätte ich mit ISO 800 u.U. nicht mehr fotografieren können. So muss dann ISO 400 genügen.

Der Fomapan hat, wie in einem anderen Artikel erwähnt, gewisse Schwächen in den Tiefen. Mit etwas mehr Hingabe in der digitalen Nachbearbeitung kann man bei stärkerer Ausdifferenzierung in den Mitteltönen durchaus interessante Ergebnisse erzielen.
Der Fomapan hat für mich einfach Charme!

Beim letzten Foto habe ich direkt in die Sonne fotografiert. Das geht bei Film. Im schlimmsten Fall gibt es einen Lichteinfall auf das nächste Bild.
Einen blinden Fleck oder „Loch'“ im „Sensor“ gibt es jedenfalls nicht.

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Kameras & Hilfsmittel

Kameras & Hilfsmittel

Wenn man schon eine ganze Weile auf dem diesem wunderschönen Planeten verbringen durfte und sich zufällig schon sehr lange mit Fotografie beschäftigt hat, dann besitzt man einfach mindestens eine Analogkamera.
Leider droht dann auch oft G.A.S. – das „gear acquisition syndrome“. In meinem Falle kümmern sich bei mir der eingeschränkte Platz im Schrank und ein rudimentärer Hang zur Sparsamkeit um eine gewisse Limitierung.
Da bei mir auch der Werkzeug-Charakter der Kameras im Vordergrund steht, habe ich bisher auch um die Produkte aus Solms weitestgehend einen Bogen machen können.

Nicht vergessen sollte man aber auch die Hilfsmittel. Bei diesen teilweise doch recht betagten Instrumenten braucht man soetwas.

Kameras

Die Kameras in meinem Schrankfach lassen sich eigentlich so einteilen:

  • gefühlt immer schon da
  • plötzlich erschienen

Wunschkamera – immer da

Die Canon AE-1 war und ist meine erste eigene Kamera. Vorher habe ich mit einer Kodak Retina 1B meines Vaters fotografiert. Auf der Photokina 1976 hielt ich eine Testexemplar in den Händen. 4 Wochen später hatte ich auch eine. Ich war hin und weg.

Rollei 35 SE

Nimm-mich-mit-auf-die-Reise

Die Kamera habe ich von meinem Vater geerbt, der diese Kamera für alle Aufnahmesituationen eingesetzt hat. Ich schätze sie vor allem für ihr diskretes Auftreten (Größe und Verschlussgeräusch) und für die Reise. Ein langer Arm vorausgesetzt ist sie sogar „Selfie-tauglich“: der Sucher ist auf der Vorderseite verspiegelt.

Praktica MTL 5

Robust und Gewollt

Die Praktica habe ich mir erst vor ca. 2 Jahren zugelegt. Ich wollte eine robuste und günstige Mitnehm-Kamera haben, die nicht so familiär gebunden ist wie die Rollei. Bemerkenswert ist die Revuenon-Optik. Während man ja in den 80ern etwas lächelnd auf diese Marke schaute, ist man heute sehr froh, so eine solide japanische Metallkonstruktion bedienen zu dürfen.

Minolta SRT 101b

Fund im Grabbelkorb

Ich bin gewohnheitsmäßig bei einem örtlichen Fotofachgeschäft gewesen, wo das Gehäuse der Minolta SR-T 101b mit allerlei deplorablem „Kamera-Unrat“ lag. Sie sah ordentlich aus und der Verschluss öffnete und schloss – wenn auch gefühlt etwas langsam – bei allen Zeiten. Mürrisch meinte der Verkäufer, dass es schon einen Grund gäbe, warum sie dort läge und sie schon etwas kosten würde. Ich musste sie befreien! Zusammen mit dem billigsten 50mm Objektiv war ich dann 28 € los.
Sie löst ca. 30% zu langsam aus. Das aber sehr zuverlässig 😉

Minolta X-700

Nimm-sie-mit

Ich war bei Freunden zum Abendessen eingeladen und habe meine letzten Analogaufnahmen gezeigt. Da holte der Gastgeber eine Kamera hervor: „Nimm sie mit. Du kannst sie sicherlich besser gebrauchen als ich.“.
Der Wein zum Tausch war sehr gut.

Hilfsmittel

Letztlich muss einem klar sein, dass irgendwann die Vorhänge der Schlitzverschlüsse nicht mehr funktionieren werden. Wenn man mit einer Zentralverschlusskamera Pech hat, dann wird die Mechanik auch versagen. Wenn man dann weder über eine Leica noch einen großen Geldbeutel verfügt, ist das Gerät nur noch ein Staubfänger. Bis dahin hat man Freude und behilft sich mit kleineren Hilfsmittel, um Schwächen konkret dingfest zu machen bzw. auszugleichen.

Sekonic Twinmate L-208

Belichtungsmesser

Wenn entweder die Batterie ein Notbehelf ist oder man dem eingebauten Gerät nicht mehr traut, hilft nur noch ein externer Belichtungsmesser jüngerer Generation.

Messgerät für Verschlusszeiten

Messgeräte für Verschlusszeiten

Hier misst ein Eigenbau mit Arduino die oben dargestellte Praktika. Zwei Fotozellen messen die Zeit zwischen den Vorhängen des Schlitzverschlusses. Wie man sieht, kommt die Praktica nahe an die 1/250stel Sekunde.
Auch wenn die Konstruktion „etwas“ wild aussieht: eine Vergleichsmessung mit einem professionellen Geräte zeigte nur geringe Abweichungen.

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